Quantenphysik, Bewusstsein,
Beobachter
Auswirkungen des Bewusstseins in der
Quantenphysik
Frank
Alles ist Geist, Geist allein
- Cittamatra
1. Ausgangslage
– Unvollständigkeit der Quantentheorie.
2. Aussagen
aus dem Madhyamaka zum Zeitbegriff und anderen Entwicklungsprozessen
3. Konsequenzen
für den Bewusstseinsbegriff
4. Weitere
Konsequenzen und offene Fragen
6. Bedeutung
zusammengesetzter Objekte
Zur
Deutung der Quantentheorie und ihren Messergebnissen liegen im Wesentlichen 2
Gruppen vor. Die Kopenhagener
Deutung aus 1927 und die Viele-Welten-Theorie von De Everett in
Verbindung mit dem Dekohärenz-Prinzip (/1/). Beiden
Deutungsgruppen ist zu entnehmen, dass die Beobachtung in Verbindung mit einem
Bewusstsein entscheidend ist. Dies gilt für den Zusammenbruch der Schrödinger-Gleichung (/2/)
genauso wie für den Dekohärenzprozess mit der
Aufteilung in weitere parallele, aber vollständig getrennte Welten (/3/).
Die
Theorien selbst enthalten, soweit mir bekannt ist, keine ausreichende
Erläuterung, was eine Beobachtung ausmacht und welche Rolle das Bewusstsein
dabei spielt. So lange bei der Betrachtung der Realität in den Theorien das
Was ist ein Bewusstsein?
Ein
Blick in Wikipedia zeigt, wie schwer und wenig
eindeutig der Begriff Bewusstsein
zu fassen ist. Die vorliegenden verschiedenen Beschreibungen und Sichtweisen lassen
nur wenige Bezüge zur Quantenphysik erkennen. Ausgehend von dem phänomenalen Bewusstsein ist der
Mensch mit seinem gedanklichen Bewusstsein fähig, Messungen durchzuführen und
eine Theorie wie die Quantentheorie aufzustellen. Da dieses Bewusstsein im
Leben des Menschen unterschiedlich stark ist, sollte man ihm eine Maßzahl (/5/) zuweisen können, die die Stärke wiedergibt. Hier wird von
einer Stärke mit der Maßzahl 1 bei einem durchschnittlichen erwachsenen
Menschen im Wachzustand ausgegangen. Die Stärke unterliegt sowohl Schwankungen
im Verlauf des Tages (z.B. der Wechsel vom Wachzustand in den unbewussten
Schlafzustand und umgekehrt), aber auch
im Laufe des Lebens ausgehend vom weitgehend unbewussten Embryo bis zum
ausgewachsenen Menschen. Die Bewusstseinsstärke kann also auch erheblich
kleiner 1 sein.
Eine
erheblich weitergehende Definition und Beschreibung des Bewusstseins, seiner
Dynamik, seinen Funktionen und dem Bewusstseinsprozess selbst hat Lama Anagarika
Govinda unternommen (/6/). Für die Betrachtungsweise hier
reichen aber die Definitionen in Wikipedia.
Hier stellt sich zunächst die Frage, wann ist
die Stärke eines Bewusstseins >0 ?
Aus der
Beobachtung von Tieren kann man schließen, dass ihr Bewusstsein, bzw. genauer
die Bewusstseinsstärke kleiner als die des durchschnittlichen Menschen im
Wachzustand sein muss, d.h. < 1. Auch ist davon auszugehen, dass die
Bewusststeinsstärke der Vorfahren der Menschen ebenfalls < 1 war und in der
ferneren Vergangenheit in einem fließenden Übergang mit dem von Tieren
gleichgesetzt werden muss. Wenn man die Entwicklung eines Menschen rückwärts vom
Erwachsenen über die Kindheit, die Säuglingszeit bis zum Embryo oder sogar zur
Eizelle zurückverfolgt, wird man sicherlich feststellen, dass die
Bewusstseinsstärke immer geringer wird.
Aber wann wird die Bewusstseinsstärke =0 ?
Wenn
man einen Embryo betrachtet, dann wird man feststellen, dass ab einem
bestimmten Zeitpunkt Nervenzellen entwickelt werden. In einer ersten Annahme
könnte man meinen, dass ab diesem Zeitpunkt des Beginns der Nerventätigkeit das
phänomenale Bewusstsein
beginnt. Daher zunächst folgender Exkurs zu Aussagen über die Zeit aus der
Philosophie des Madhyamaka, die von Nagarjuna im 2. Jahrhundert begründet wurde, von Chandrakirti
im 7. Jahrhundert kommentiert wurde und von Khenpo Tsultrim Gyamtso 2003 im Detail erklärt wurde (/7/).
Die im Madhyamaka benutzte Logik mit ihren Aussagen ist schwer
verständlich, obwohl die zu Grunde liegende Sprache und die gewählten Beispiele
einfach sind. Die Schwierigkeit besteht darin, dass bei den Ausführungen neben
der herkömmlichen relativen Betrachtungsweise versucht wird, eine absolute
Betrachtungsweise durchzuführen. Die absolute Betrachtungsweise kann aber
ebenfalls nur durch menschliche Sprache ausgedrückt werden. Die Sprache und
Logik können deshalb auch nur einen unvollkommenen Wegweiser für die absolute
Betrachtungsweise darstellen.
Erforschen der Bedingungen des Entstehens (/8/)
Auszüge
aus Kapitel 1:
… Um aber die wahre Natur, die
Alles kann nur durch seine je eigenen
Ursachen und Umstände entstehen. Nichts, aber auch gar nichts entsteht oder
geschieht, ohne dass es die jeweiligen Ursachen und Umstände erst möglich
machen. …
Alles, was abhängig auf solche Weise
entsteht, mithin durch Ursachen und Umstände bedingt, eben nicht wirklich und
wahr entstehe! …
Was auch erscheint, ist leer von eigener
All die Dinge und Situationen, die wirksam
sind in dieser Welt, entstehen und beginnen nicht wirklich. Denn sie entstehen
nicht aus sich selbst heraus, nicht aus etwas von sich selbst Verschiedenem,
nicht aus beiden Möglichkeiten zugleich, und sie entstehen auch nicht ohne
Ursache, zufällig also. Dies sind die vier Möglichkeiten des Entstehens. Sie
schließen sich gegenseitig aus. Andere gibt es nicht. Sind diese vier nicht
möglich, gibt es kein Entstehen, von was auch immer.
In der
weiteren Folge wird der Nachweis für diese Aussagen geführt. Folgendes Beispiel
diene der Anschauung, das auch weiter unten für die Entwicklung des
Bewusstseins und seiner Stärke herangezogen wird:
… Es ist widersinnig, dass dinglich
Ursache und ihre
Untersuchen von Kommen und Gehen (/9/)
Auszüge
aus Kapitel 2, die sich auf die Bewegung von Elementarteilchen (/10/) im Konfigurationsraum
und auch als Aufzeichnung in der Blasenkammer anwenden
lassen:
… Erstens wir sehen überall Dinge und
Ereignisse kommen und gehen. Zweitens denken wir, Kommen und Gehen ist wirkliche,
gültige Erfahrung. Und schließlich machen wir drittens im Umgang damit weitere
Erfahrungen, die uns geradezu darin zu bestätigen scheinen, wie sehr diese
sichtbare Kommen und Gehen, ganz so wie wir es sehen, gültig ist und wahr. …
… Dieser dreifache Eindruck – dass Kommen und
Gehen aussehen, als fänden sie wirklich statt, dass wir meinen, sie seien
gültig wirkliche Ereignisse, … bestätigt unseren Glauben, sie seien wahr und
wirklich. …
… Falls wir uns die Frage stellen,: „Gibt es denn überhaupt Bewegung?“, dann sollten wir uns
selbst überzeugen.
So geschehen lehrt uns aber gerade eigenes
Schauen, dass dort keine Bewegung ist. Denn da bewegt sich erstens nichts auf
dem zurückgelegten Streckenabschnitt, und zweitens auch nicht auf dem anderen,
noch unberührten Teil. Und mehr noch: Es gibt keinen Ort, der zwischen beiden
läge, an dem Bewegung für uns sichtbar wäre. Diese dreifache Begründung macht
deutlich, dass es so etwas wie Bewegung gar nicht gibt.
In der
Folge wird die Beweisführung zu diesen Aussagen geführt. Unter anderem wird
indirekt auch durch Unterschreitung der Planck-Länge und
Planck-Zeit die Bewegung als nicht vorhanden gezeigt:
… Denn offensichtlich bewegt sich da nichts
auf einer Wegstrecke, die weder eine bereits Begangene, noch eine Zukünftige
ist. Warum? Weil sich solch eine Wegstrecke nicht finden lässt. Der Bewegung
Weg in jedem Teil liegt stets bereits zurück, es ist vergangen, oder liegt als
in der Zukunft noch voraus. Und nichts ist dort dazwischen. Gib des Bewegens
Gegenwart ein Wegstück und es zerfällt sofort in zwei: Ein Stück zurück und
eins voraus. Kein Weg ist dort dazwischen. Wo sollte dann noch sein, was sich
bewegt?
In der
Folge (/11/) wird bei der Beweisführung der Anschein der bei einem
selbst beobachtbaren Bewegungen als nicht wirklich bewiesen und auch eine Unterteilung
in immer kleinere Zeitintervalle vorgenommen, bei der auch eine Unterschreitung
der Planck-Zeit, die
lediglich eine Grenze für die Aussagen der heute bekannten Physik darstellt, in
immer kleinere Intervalle zugelassen wird, so dass geschlossen werden kann,
dass da kein Kommen und Gehen ist und keine Zeit für Bewegung.
Erforschen des Zusammengesetzten (/12/)
Auszug aus
Kapitel 7, wo der Nachweis geführt wird, dass Vorhandenes für sich allein
keinen Bestand hat:
…Dinge haben kein eigenes Dasein. Denn sie
erweisen sich als leer von solchem möglichen Vorhandensein.
Dies können wir uns selbst durch logisches
Schließen auf folgende Weise zeigen. Entstehen hat kein eigenständiges Dasein,
denn es hängt für dieses Vorhandensein davon ab, dass seine eigene
Entstehensursache zuvor verschwindet. Ohne dass diese Ursache zuvor
verschwunden ist, kann keine Art von
Untersuchen von Täter und Tat (/13/)
Auszug
aus Kapitel 8, das sich auf das Prinzip von Ursache und
… Falls es Täter gibt und Tun, sind jene dann
zur gleichen Zeit oder aber nacheinander da? Nacheinander können sie
offensichtlich nicht sein, denn wer kann schon Täter sein, bevor er irgendetwas
tut. Falls es vorher einen Täter gäbe und somit unabhängig von der Tat, dann
wäre jener stets der Täter seines Tuns – und das
selbst dann, wenn diese Tat noch nicht geschieht. …
In der
Folge wird nachgewiesen, dass auch bei
Gleichzeitigkeit von Täter und seines Tuns ein
Widerspruch besteht, so dass der Schluss gezogen werden kann, dass es weder Tat
noch Täter gibt, weil sie in
Untersuchen von Zeit (/14/)
Auszüge
aus Kapitel 19, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft betrachtet werden:
… Wenn es denn die drei Zeitabschnitte gäbe,
dann müssten sie auch aufzufinden sein – entweder als voneinander abhängig, als
aufeinander bezogen oder als unabhängig voneinander. …
Es folgt die Beweisführung (/15/) mittels Aufzeigen der Widersprüchlichkeit bei
Abhängigkeit, bei Beziehung untereinander und bei Unabhängigkeit der 3
Zeitabschnitte mit der Folgerung:
Auf solche Weise untersucht wird deutlich, dass es diese
drei Zeitabschnitte oder Zeiten eigentlich nicht gibt: Zeit ist einzig die
Erfindung unseres Denkens. …
Aus den
obigen Ausführungen lässt sich ableiten, dass die Bewusstseinsstärke eines Embyros nicht scharf ermittelt werden kann. Wenn man bei
einem Embryo in einem Frühstadium ein Bewusstsein mit einer Stärke von
beispielsweise < 0,0000001 (/16/) vorfindet, dann kann man
jeweils durch Halbierung dieser Bewusstseinsstärke den Entwicklungszeitpunkt
einer ersten Bewusstseinsregung immer weiter zurückverfolgen. Aus der Logik des
Madhyamaka ergibt sich, dass der Zeitpunkt einer
ersten Bewusstseinsregung nicht bestimmt werden kann. Es zeigt sich aber auch,
dass die Anwesenheit von Nervenzellen nicht Voraussetzung für eine
Bewusstseinsstärke >0 ist. Es folgt vielmehr, dass selbst auf Ebene der DNS
ein minimales Bewusstsein gefunden werden kann. Die Logik des Madhyamaka erzwingt weiter die Aussage, dass auch auf der
Ebene einfacher Moleküle, der Atome oder der Elementarteile ein Restbewusstsein
mit einer geringfügigen Stärke > 0 vorhanden sein muss, sofern man davon
ausgeht, dass Bewusstsein überhaupt vorhanden ist, auch wenn dies absurd
klingt. Es lassen sich sicherlich viele weitere Konsequenzen aus dem Madhyamaka aufzeigen, aber für die in diesem Aufsatz
beschriebene Thematik reicht dieser Ansatz bereits vollkommen aus.
Woran kann man Bewusstsein erkennen?
Ausgehend
vom erwachsenen Menschen kann man wieder die Definitionen des
Bewusstseinbegriffs in Wikipedia zu Grunde legen. Es
gibt Wahrnehmungen, die zu einer Gestimmtheit (/17/)
führen, und es gibt ein Bewusstsein einer Identität. Für die Betrachtungen hier
reichen diese beiden Bewusstseinsarten aus.
Für
Tiere mit einem Nervensystem lassen sich diese beiden Bewusstseinsarten direkt
aufzeigen: Eine Wespe, die in der Nähe ihres Nestes attackiert wird, wird
aggressiv gestimmt und versucht sich und ihr Nest zu verteidigen. Dagegen wird
dieselbe Wespe in ihrem Nest mit ihrer Wahrnehmung hungrige Larven erkennen und
in ihrer Gestimmtheit Brutpflege betreiben.
Ein Nervensystem ist nicht die Voraussetzung
für Bewusstsein
Pflanzen,
die von Raupen angefallen werden, erkennen, dass sie angefallen werden. Sie
können Stoffe produzieren, die die Verdauung der Raupen beeinflussen. Sie
können sogar Botenstoffe Nachbarpflanzen zukommen lassen, damit diese ebenfalls
mit ihrer Stoffproduktion beginnen, ohne dass bereits ein Raupenbefall
vorliegt. Darüber hinaus zeigen die Pflanzen in ihrem Erscheinungsbild, ob es
ihnen gut geht oder ob sie leiden. Hieraus lässt sich schließen, dass Pflanzen
eine Bewusstseinswahrnehmung (/18/) besitzen, die zu einer
Gestimmtheit führt und auch, dass sich die Pflanze ihrer eigenen Identität
bewusst ist.
Welches Bewusstsein besitzt Materie?
Ein
Kristall mit seiner Anordnung der Atome in einem Gitternetz ist ein stabiles
Gebilde. Er versucht diese Struktur z.B. in Form eines Steins mit dem geringst möglichen Energieaufwand aufrecht zu erhalten. Das
bedeutet, dass die Gitteratome entsprechend der äußeren Einflüsse von
Temperatur, Strahlung und Druck schwingen und über ihre Bindungsenergien
zusammengehalten werden. Es mag schwierig sein, hier von Gestimmtheit und
Identität zu sprechen, aber wenn man auf diesen Stein mit einem Hammer schlägt,
verändert sich das Schwingungsverhalten der Gitteratome. Man könnte sagen, dass
hier die Gestimmtheit von „Stress“ vorliegt. Sowie die durch den Hammer
eindringende Energie größer als die Bindungsenergie der Gitteratome wird, wird
die ursprüngliche Identität des Steins zerstört. Der Stein zerfällt in mehrere
Einzelteile, also kleinere Steine, die ihrerseits sofort wieder das
ursprüngliche Schwingungsmuster aufnehmen und damit ihre Gestimmtheit als
Steine in einem Ruhezustand anzeigen. Auch wenn die Begriffe Bewusstsein,
Gestimmtheit und Identität einem hier absurd erscheinen, so handelt es sich
hier dennoch um eine Herleitung und Anwendung des Bewusstseinsbegriffs mit
derselben Logik wie sie in der Philosophie des Madhyamaka
oben gezeigt wurde. Wenn man das Bewusstsein von Materie verneint, dann kommt
man in letzter Konsequenz dann aber auch zu dem Ergebnis, dass Bewusstsein
nirgendwo vorkommt, auch nicht beim Menschen.
Elementarteilchen und Bewusstsein?
Wenn
man den Schritt der Verringerung der Bewusstseinsstärke vom Menschen bis zur
Materie akzeptiert hat, dann fällt einem der zunächst letzte Schritt zu
Elementarteilchen nicht mehr sehr schwer. Ein Elementarteilchen zeichnet sich
durch seine Fähigkeit zur Wechselwirkung mit anderen Elementarteilchen aus.
Damit eine Wechselwirkung mit einem anderen Elementarteilchen stattfinden kann,
muss es diese „erkennen“, d.h. es muss eine „Beobachtung“ stattfinden. Der
Prozess der Beobachtung und der sich anschließenden Wechselwirkung verläuft
schnell und lässt sich wohl mit den bisher verfügbaren Aufzeichnungsgeräten
nicht ausreichend voneinander trennen. Vielleicht laufen diese Prozesse in
einer Zeitgrößenordnung der Planck-Zeit
oder < der Planck-Zeit ab und lassen sich durch die heutige Physik auch
nicht nachvollziehen.
Für die
Betrachtungen hier ist es unerheblich, ob es eine kleinste Bewusstseinsstärke
im Sinne eines „Planck-Bewusstseins“ gibt und wie eine Unterscheidung zwischen
einer Bewusstseinsstärke mit dem Maß 0 und einem möglichen Planckbewusstsein
aussehen mag. Es geht in diesem Aufsatz lediglich darum, den Bewusstseinsbegriff
über die Einführung der Bewusstseinsstärke besser mit der Quantentheorie zu
verknüpfen und auch die Quantenphysik näher an die Erkenntnisse des Buddhismus
heranzuführen.
Mit der
hier vorgenommenen Definition des Bewusstseinsbegriffs und der damit
verbundenen Einführung eines Größenmaßes ergibt sich eine Reihe von
Konsequenzen aber auch von offenen Fragen:
Jedes materielle Objekt besitzt Bewusstsein
Für jedes Lebewesen, für Materie, für Elementarteilchen
lässt sich eine Bewusstseinsstärke zuordnen. Hierbei treten allerdings
Schwierigkeiten bei der Festlegung des Maßes auf. Wenn man für einen
erwachsenen durchschnittlichen Menschen im Wachzustand das Maß 1 zuteilt, dann
bleibt dennoch offen, wie das Maß für einen Schimpansen, eine Krähe, aber auch
für einen Regenwurm bestimmt werden kann. Ganz zu schweigen von unbelebter
Materie, wo dieses Maß noch geringer anzusetzen ist.
Außerdem ergibt sich eine Schwierigkeit bei der Abgrenzung zusammengesetzter
Objekte. Was unterscheidet beispielsweise einen Stein von einem Berg oder eine
Wespe von der DNS oder einen Apfel von einem Apfelbaum und welche Auswirkungen
haben diese Unterscheidungen im Hinblick auf die Bewusstseinsstärke? Da zusammengesetzte
Objekte eine ganz besondere Rolle spielen, erfolgt ihre Behandlung weiter
unten.
Anwendung „mathematischer“ Operationen auf die
Bewusstseinsstärke
Offen bleibt, ob und ggf. welche Operatoren und Operationen
auf die Bewusstseinsstärke angewandt werden können. Wie sieht die Summe der
Bewusstseinsstärke von 2 oder mehreren Menschen aus? Ist die Summe (a)+(b)
>= (a+b) oder gilt Summe (a)+(b) = max(a,b)
oder macht der Operator + in dieser einfachen Form überhaupt einen Sinn?
Gelten die Regeln einer mathematischen Gruppe,
z.B. (a)+0 = (a) oder (a)+(b)=(b)+(a) oder die Regeln der Mengenlehre?
Sofern sich ein mathematisches Regelwerk finden lässt, das
Operationen auf der Bewusstseinsstärke zulässt, hat das Konsequenzen für die
Ermittlung eines Wertes zusammengesetzter Objekte, für Menschengruppen und für
das gesamte Universum. Voraussetzung ist aber, ein Maß für die
Bewusstseinsstärke von Objekten zu finden und zu dem dazu passenden Kalkül. Sujiva
(/19/) beschreibt, welche Auswirkungen der unterschiedliche Einsatz
von Energie und Konzentration in Verbindung mit Achtsamkeit und Intention auf
das Bewusstsein nimmt und verwendet hierzu auch die Operatoren +, - und =, die
sich in ihrem Kontext aber nicht auf die Operationen von Zahlen anwenden
lassen. Die Anwendung der Operatoren bei Sujiva legt
aber eine Bewusstseinsstärke >= 1 zu
Grunde.
Bei der Suche, die Bewusstseinsstärke mit berechenbaren
Werten zu belegen, wäre auch zu berücksichtigen, dass das Bewusstsein schon bei
kurzen Zeitabständen nicht als zwingend konstant anzusehen ist, sondern in
unterschiedlichen Frequenzbereichen im Sinne von Bewusstseinsmomenten schwingt
oder vibriert (/20/).
Alles ist Bewusstsein
Die Anwendung der hier vorgenommenen Definition des
Bewusstseinbegriffs lässt ausgehend von Wigners
Freund möglicherweise einen weiteren Schluss zu: Alles ist Bewusstsein. Die
Nur-Geist-Schule
der Yogacarins
kommt hier zu ähnlichen Ergebnissen. Die Kernaussage des Cittamatra
aus dem Lankavatara-Sutra (/21/) aus dem 4. Jahrhundert stellt fest: Alles ist Geist, Geist
allein. Hierbei wird der Geist-Begriff mit vielen Beispielen und Erläuterungen
einer tiefer gehenden Bedeutung gegenüber dem üblicherweise im täglichen Umgang
benutzten Geist-Begriff unterzogen. Dadurch wird in vergleichbarer Form eine
Weitung der Betrachtung einer Froschperspektive zu einer Vogelperspektive (/22/) wie bei Zeh
mit dem Superpositionsprinzip (/23/) vorgenommen, ähnlich wie bei der Betrachtung des Konfigurationsraums (/24/) in der Quantenphysik bei der Deutung der Quantenphysik in
der Viele-Welten-Theorie. Ob die Deutungen des Cittamatra dabei mit einem Konfigurationsraum verträglich
sind, bleibt aber unklar.
Das
Ziel in dieser Abhandlung besteht aber nicht darin, eine vollständige Beschreibung dessen was ist zu
liefern, sondern lediglich eine Anregung zu einem besseren Einstieg geistiger
Prozesse in die Quantenphysik zu vermitteln, um die Basis zur Verringerung der
bestehenden Unvollständigkeit der Quantententheorie zu legen.
Ein
wesentliches Element der Quantenphysik ist die Beobachtung, die in direktem
Bezug zum Zusammenbruch mit der Schrödinger-Gleichung (/25/)
steht bzw. mit der Dekohärenz und seinem Übergang von
einem Konfigurationsraum bzw. Phasenraum zum Nächsten (durch Aufspaltung in 2
unabhängige Everett-Welten (/26/).
Was aber macht eine Beobachtung aus und wie viel Bewusstsein, d.h. welche
Bewusstseinsstärke, ist erforderlich, damit die Wellenfunktion zusammenbricht?
Beim
Menschen erfolgt eine Beobachtung in mehreren Schritten. Zunächst erfolgt eine
Sinneswahrnehmung an Sinneszellen, die diese Wahrnehmung (/27/) als Nervenimpulse an das Gehirn weitergeben. Im Gehirn
läuft dann ein geistiger Prozess ab, in dessen Folge die eingehenden Impulse in
Form eines Gedanken (/28/) oder einer bildhaften
Darstellung zuerst noch ohne jede Bewertung abgebildet werden. Erst in der
weiteren Folge wird mit weiteren Gedanken oder bildhaften Darstellungen der
Sachverhalt mittels einer Filterwirkung im Unbewussten zu der uns bewussten
Wahrnehmung (/29/) (z.B. einer optischen Täuschung) transformiert, die dann
mit weiteren Gedanken gedeutet wird. Erst in dieser Schlussphase entsteht auch
die Deutung der Sinneswahrnehmung. Der Ablauf dieses Prozesses lässt sich über
die im Zen beschriebene
Bei
einem Tier ist davon auszugehen, dass die
Welche Konsequenzen hätte dieses Experiment
im Hinblick auf den Dekohärenzprozess und die
Aufteilung in parallele Everett-Welten?
Wenn
dieses Experiment mit der Katze zu einem Erfolg in der Form führen sollte, dass
der Zusammenbruch der Schrödinger-Gleichung durch die
Katze mit hoher Wahrscheinlichkeit vermittelt werden kann, dann kann man sich
weitere Versuchsbedingungen auch mit primitiveren Lebewesen vorstellen.
Beispielsweise kann man Regenwürmer dressieren, bei bestimmten Beobachtungen
eine linke von einer rechten Röhre zu unterscheiden. Insgesamt gilt jedoch die Fragestellung:
braucht man Lebewesen, die mit ihren Sinnesnerven eine Anzeigevorrichtung für
aufgetretene Dekohärenzen im Sinne eines
Messinstruments (/31/) besitzen, um den Zusammenbruch der Schrödinger-Gleichung
und die Aufspaltung in Everett-Welten festzustellen oder spielt sich die
Entwicklung des Universums vornehmlich im hochdimensionalen Konfigurationsraum (/32/) bzw. einem Phasenraum (/33/) ab? Findet erst mit der Beobachtung und einer
Bewusstseinswahrnehmung durch höher entwickelte Lebewesen eine Aufspaltung in
eine unabhängige Welt statt, die man in seinem eigenen Bewusstsein als real
empfindet?
Die
weiter oben aus dem Madhyamaka vorgenommene logische
Folgerung sieht sogar vor, dass jede Bewusstseinswahrnehmung zu einem
Realitätsempfinden des wahrnehmenden Objekts führt (/34/), so dass jede „Wahrnehmung“ in Form einer (fundamentalen)
Wechselwirkung auch zu einem Zusammenbruch der Schrödinger-Gleichung
(/35/) bzw. zu einer Deköhärenz führen
sollte (/36/). Dies
sollte auch für die Wahrnehmung, d.h. die Beobachtung seitens materieller
Objekte wie z.B. des DNS-Moleküls oder bis hin zu Elementarteilchen (/37/) gelten. Ein Elementarteilchen „spürt“ auf Feldebene (/38/) die Anwesenheit eines anderen Teilchens und geht dann eine
Wechselwirkung mit diesem Teilchen ein. Eine noch weitergehende Beziehung
zwischen Bewusstsein und dem Quantenvakuum (/39/) oder
auch der Quantenchromodynamik (/40/)
herzustellen wäre allerdings sehr spekulativ.
Im
menschlichen Sprachgebrauch werden die Objekte der Wahrnehmung mit Begriffen
belegt, wie z.B. Tisch, Mensch oder Berg. Aber was verbirgt sich hinter
derartigen Begriffen, die für den menschlichen Umgang untereinander unabdingbar
sind. Den Berg, den man aus der Entfernung betrachtet, gibt es eigentlich
nicht. Es gibt keine feste Abgrenzung zum Rest des Planeten. Der Berg ist in
keinem Fall eigenständig. Der Berg ist nur deshalb ein Berg, weil man ihn als
Berg bezeichnet. (/41/). Er enthält den Bergboden, Felsen, Wasser, Luft und vieles
andere mehr.
Felsen
sind Bestandteile des Bergs, sie sind aber nicht der Berg. Auch die Summe der
Einzelbestandteile eines Berges ergeben keinen Berg, da ein Berg für sich
allein immer unvollständig und ohne Grenzen ist. Wenn witterungsbedingt sich
ein Fels vom Berg löst, so gehört dieser Fels immer noch zum Berg. Wenn sich
der Fels witterungsbedingt in Steine aufteilt, gehören diese Steine zum Berg.
Wenn die Steine witterungsbedingt zu Sand aufgelöst werden, gehört dieser Sand
ebenfalls zum Berg. Wenn aus den Stoffen, aus denen der Berg besteht, Pflanzen
mit ihren Wurzeln im Bergboden wachsen und sich vermehren, dann gehören sie zum
Berg. Sie sind fester Bestandteil des Berges ebenso wie der Sand, der in einem
zum Berg gehörenden Gewässer weggespült wird. Tiere auf dem Berg gehören zum
Berg. Gegenüber Pflanzen und Sand ist bei Tieren lediglich der Ortswechsel
leichter wahrzunehmen. Letzten Endes besteht dann auch kein Unterschied mehr
zwischen den Menschen und dem Berg und zwischen dem Ich und dem Berg (/42/).
Was ist also ein Berg?
Ein
Berg ist nicht ein Berg. Er ist ein Berg, weil er aus Nicht-Berg-Elementen
besteht. Daher ist er ein Berg (/41/).
Diese Logik, die sich auf fast alle dinglichen Objekte anwenden lässt und
möglicherweise Ähnlichkeit mit einer Prädikatenlogik aufweist (/43/), wird intensiv zum Verständnis des
Realitätsbegriffs im Buddhismus verwendet und ist im Diamant-Sutra
ausführlich beschrieben und erläutert (/44/).
Da der
Berg keine Grenzen aufweist und aus Nicht-Berg-Elementen besteht, kommt man zu
dem Ergebnis: zwischen Berg und Planet besteht kein Unterschied; zwischen Berg
und Pflanzen besteht kein Unterschied; zwischen Berg und Tier und Mensch
besteht kein Unterschied. Zwischen Planet und Universum besteht kein
Unterschied (/45/). Ich
bin der Berg; ich bin der Planet; ich bin das Universum (/46/). Es gibt keinen Unterschied zwischen
dem Betrachter (Ich), dem Betrachteten (Berg) und der Betrachtung
(Beobachtung). Ein scheinbarer Unterschied entsteht lediglich durch die
Betrachtungsweise eines Ich, das mit seinem 3. Nen (/47/) in Gedanken eine Trennung und Interpretation der
Wahrnehmung vornimmt. Ein Berg besteht daher lediglich in einer Vorstellung
eines Berges. Als Schlussfolgerung ergibt sich daher, dass auch ein Gedanke ein
Berg ist.
Vogelperspektive und Bewusstsein
Ähnlich
wie in der Quantenphysik der Konfigurationsraum bzw. Phasenraum eine
Vogelperspektive gegenüber einer Froschperspektive mit seiner scheinbaren
Realität (/48/) beschreibt, so verhält sich die herkömmliche Begriffswelt
der Menschen wie eine Froschperspektive. Das Umfassende, bei dem Alles zu Einem
wird, bei dem Beobachter, das Beobachtete und die Beobachtung zu Einem
zusammenfallen, entspricht dann der Vogelperspektive.
Das
Bewusstsein in der Vogelperspektive ist ein Tiefergehendes
(/49/). Es ist daher davon auszugehen, dass die individuelle
Bewusstheitsstärke in einem tiefer gehenden Bewusstseinszustand > 1 wird.
Die Bewusstseinsstärke kann sicherlich nicht beliebig groß werden, da das
Bewusstsein durch die Beschränkungen des Körpers und des menschlichen Geistes
begrenzt wird. Selbst wenn Körper und Geist wegfallen, bleibt immer noch der
Nachhall der gemachten körperlichen und geistigen Erfahrungen (/50/). Die Bewusstseinsstärke ist dann zwar
> 1 aber immer noch kleiner als das Bewusstsein des Universums. Es kann aber
auch nicht ausgeschlossen werden, dass bei einem vollständigen Wegfall aller
körperlichen und geistigen Beschränkungen, also nach dem physischen Tod eines
Lebewesens, eine Vereinigung mit dem Bewusstsein des Universums stattfindet,
was aber nicht bedeutet, dass man in einer derartigen Situation darüber
reflektieren kann. Im Gegenteil, die Beschreibungen tief gehender
Bewusstseinszustände (/51/) weisen darauf hin, das
sämtliche intellektuelle Gedankentätigkeit zum vollständigen Erliegen kommt,
bis hin zur erlebten „Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht-Wahrnehmung“
(/52/).
Schließt
sich hier der Kreis zwischen dem, was man als Elementarteilchen bezeichnet und
dem Universum als Ganzen in der Gestalt, dass alles nur „Geist“ ist, wie es von
den Yogacharins in der Cittamatra-Lehre
im Lankavatara-Sutra (/21/)
beschrieben wurde, dabei wohl wissend, dass Geist, Elementarteilchen,
Universum, Bewusstsein und all das Andere nur Konzepte sind, die lediglich
einen Wegweiser für Realitätsformen darstellen, ohne die Realität jemals
beschreiben zu können (/28/)?
Auch
dieser Text ist nur ein Konzept. Jedes Wort darin ist ein Konzept. Aber wenn Du
diese Worte liest, dann wird Dein Bewusstsein eins mit diesen Worten –
zumindest für einen ganz kurzen Bewusstseinsmoment.
(1)
H. Dieter Zeh, Physik ohne
Realität: Tiefsinn oder Wahnsinn?, Springer-Verlag 2012, Teil II, Dekohärenz und Quantenmessprozess
(2)
Ebenda,
Abschnitt 5.4, Nichtlokalität und Dekohärenz
(3)
Ebenda,
Kapitel 6, Wie viele Everett-Welten gibt es eigentlich?
(4)
Ken Wilber,
Ein kurze Geschichte des Kosmos, Fischer Taschenbuch Verlag, 4. Auflage Juni
2000, Kapitel 5, Die Vier Ecken des Kosmos. Anmerkung: Hier beschreibt Ken Wilber
in übersichtlicher Form die verschiedenen Sichtweisen, die erst in ihrer
Vereinigung eine vollständige Betrachtungsweise zu lassen. Da die Quantenphysik
vornehmlich dem rechten oberen Quadranten (S.109) zugeordnet ist und die
restlichen Quadranten weitgehend unberücksichtigt bleiben, muss die
Quantenphysik als unvollständige Theorie gelten. Sie beschreibt beispielsweise
keine geistigen Prozesse.
(5)
David R. Hawkins hat
bereits Definitionen von
Bewusstseinswerten vorgenommen. Da in diesem Aufsatz aber die
Bewusstseinsstärke nur aus grundsätzlichen Erwägungen betrachtet wird, bei der
keine konkrete Maßzahl benötigt wird, bleibt die bei Hawkins vorgenommene
Skalierung hier unberücksichtigt und wird auch nicht weiter bewertet.
Stattdessen wird hier eine Maßzahl 1 für das durchschnittliche Wachbewusstsein
des Menschen angenommen, von der ausgehend grundsätzliche Erwägungen zur Stärke
des Bewusstseins insbesondere bei Werten < 1 angestellt werden.
(6)
Lama Anagerika
Govinda, Die Dynamik des Geistes, Die
psychologische Haltung der frühbuddhistischen Philosophie und ihre systematische
Darstellung nach der Tradition des Abhidhamma,
6. Teil, Kapitel III, Die Funktionen des Bewusstseins und der
Wahrnehmungsvorgang
(7)
Khenpo Tsultrim Gyamtso, Taghelle Weisheit – Erforschung der
(8)
Ebenda,
Kapitel 1, Erforschen der Bedingungen des Entstehens
(9)
Ebenda,
Kapitel 2, Untersuchen von Gehen und Kommen
(10) H. Dieter Zeh, Physik ohne Realität: Tiefsinn oder
Wahnsinn?, Springer-Verlag 2012, S. 51
(11)
Khenpo Tsultrim Gyamtso, Taghelle Weisheit – Erforschung der
(12) Ebenda, Kapitel 7, Erforschen des
Zusammengesetzten
(13)
Ebenda,
Kapitel 8, Untersuchen von Täter und Tat
(14)
Ebenda,
Kapitel 19, Untersuchen von Zeit
(15)
Ebenda,
S. 162f
(16)
Das
Maß für die Stärke wurde hier willkürlich gesetzt und soll lediglich den
Abstand zur Stärke 1 signalisieren.
(17)
Katsuki Sekida, Zen-Training, Herder-Verlag Freiburg, 4. Auflage,
1993, 11. Kapitel, S 152ff
(18)
http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenneurobiologie
(19)
Sujiva,
Die Praxis der Einsichtsmeditation, Zeh-Verlag, 2. Auflage, 2006,Kapitel 10
(20)
Daniel
M. Ingram, Die Meisterung des Kerns der Lehre Buddhas, Zeh-Verlag 2006, S. 12ff
(21)
Die
makellose Wahrheit erschauen: Lankavatara-Sutra, O.W.
Barth Verlag, 2. Auflage 2003, Aus dem Sanskrit von Karl-Heinz Golzio, Kapitel 2, Über die wahre Natur der Dinge, das
Wesen des Geistes und die Mittel der Befreiung, S. 47-145. Anmerkung: Der Text
der Lankavatara-Sutras entspricht sicher nicht dem
zeitgemäßen Leseverständnis. Wenn man die religiösen Aspekte sowie die weitschweifende Erzählweise außer Acht lässt und die
verwendeten Begrifflichkeiten in ihrem zeitlichen Kontext belässt, dann ergibt
sich eine eindrucksvolle und umfassende Philosophie des Geistes. Diese
Philosophie des Cittamatra der Yogacarins
steht noch heute in einem Widerstreit zu anderen buddhistischen Philosophien wie dem Sautrantrika
oder dem Madhyamaka
und seinen Interpretationen Shentong und Rangtong.
Im einleitenden Text zu dem Buch befindet sich auch eine Abgrenzung zwischen
dem Cittamatra und dem Madhyamaka,
den beiden Nur-Geist-Schulen des Buddhismus.
(22)
Claus Kiefer, Der
Quantenkosmos, Von der zeitlosen Welt zum expandierenden Universum, S. Fischer
Verlag 2008, Interpretationen der Quantentheorien, S.114
(23)
H. Dieter Zeh, Physik ohne
Realität: Tiefsinn oder Wahnsinn?, Springer-Verlag 2012, S. 30
(24)
Ebenda,
S. 29
(25)
Ebenda,
S. 26
(26)
Roger Penrose, Zyklen der
Zeit, Spektrum Verlag, 2011, Teil I, Kapitel 5, Die Zunahme der Entropie in der
Zukunft
(27)
Lama Anagerika
Govinda, Die Dynamik des Geistes, Die
psychologische Haltung der frühbuddhistischen Philosophie und ihre
systematische Darstellung nach der Tradition des Abhidhamma,
6. Teil, Kapitel III, Der Wahrnehmungsprozess, Scherz Verlag 1992. Anmerkung:
Hier wird im Detail der Wahrnehmungsprozess als 17-stufiger Vorgang
beschrieben, wobei allein die Bewusstseinswerdung in 14 Stufen untergliedert
wird.
(28)
Karl-Heinz Brodbeck,
Wie funktioniert das: Erleuchtung oder Verblendung?, 2001, http://www.khbrodbeck.homepage.t-online.de/erleucht.pdf
(29)
Ebenda
(30)
Katsuki Sekida, Zen-Training, Herder-Verlag Freiburg, 4. Auflage,
1993, 10. Kapitel, S. 126ff
(31) H. Dieter Zeh, Physik ohne Realität: Tiefsinn oder
Wahnsinn?, Springer-Verlag 2012, S.32ff
(32)
Ebenda,
S. 29f
(33)
Roger Penrose, Zyklen der
Zeit, Spektrum Verlag, 2011, Teil I, Kapitel 3, Der Phasenraum und Boltzmanns Definition der Entropie
(34)
Khenpo Tsultrim Gyamtso, Taghelle Weisheit – Erforschung der
(35)
Claus Kiefer, Der Quantenkosmos,
Von der zeitlosen Welt zum expandierenden Universum, S. Fischer Verlag 2008,
Interpretationen der Quantentheorien, S.110ff
(36)
Ebenda,
Wie entsteht die klassische Welt?. S. 102ff
(37)
Ebenda,
Quantentheorie und Elementarteilchen, S. 117ff. Anmerkung: Sofern man genau
genommen überhaupt von „Teilchen“ sprechen darf.
(38)
Ebenda,
Quantentheorie und Elementarteilchen, S. 119ff. Anmerkung: Eine Verknüpfung
zwischen der Feldebene und den Aussagen des Madhyamaka
zu treffen, wäre allerdings schwierig. Das Madhyamaka
weist im Grunde genommen jede Aussage zur
(39)
Ebenda,
S. 120f
(40) Harald Fritzch,
Quarks, Urstoff unserer Welt, Piper Verlag, 8. Auflage 1984, Kapitel 10, Quantenchromodynamik – die Theorie der Hadronen
und der starken Wechselwirkung
(41)
Thich Nath Hanh, Das Diamant Sutra, Der Diamant, der die Illusion durchschneidet,
Theseus Verlag 1993, Kapitel 6, Eine Rose ist nicht eine Rose
(42)
Dogen
Zenji, Shobogenzo, Der
Schatz des wahren Dharma, Angkor-Verlag, 2008, Kapitel 8, KEISEI SANSHOKU –
Klang des Tales, Farbe der Berge, sowie Kapitel 11, UJI - Sein-Zeit, sowie Kapitel 13, SANSUIKYO – Das Sutra der Berge und Flüsse
(43)
D. Hilbert, W.
Ackermann, Grundzüge der theoretischen Logik, Springer-Verlag 1972, 6.
Auflage, 4. Kapitel, Das erweiterte Prädikatenkalkül
(44)
Thich Nath Hanh, Das Diamant Sutra, Der Diamant, der die Illusion durchschneidet,
Theseus Verlag 1993, S. 70
(45)
Ken Wilber,
Ein kurze Geschichte des Kosmos, Fischer Taschenbuch Verlag, 4. Auflage Juni
2000, Kapitel 13, Das Nichtduale, S. 293
(46)
Ebenda,
S. 295
(47)
Katsuki Sekida, Zen-Training, Herder-Verlag Freiburg, 4. Auflage,
1993, 10. Kapitel, S. 128ff
(48)
Claus Kiefer, Der
Quantenkosmos, Von der zeitlosen Welt zum expandierenden Universum, S. Fischer
Verlag 2008, S. 310, auch H.
Dieter Zeh, Physik ohne Realität: Tiefsinn oder Wahnsinn?, Springer-Verlag
2012, Kapitel 2, Realität und Determinismus in der Quantentheorie, Abschnitt 2,
Der Realitätsbegriff in der Quantenmechanik
(49)
Ajahn
Brahm, Im stillen Meer des Glücks, Handbuch der
buddhistischen Meditation, Lotos Verlag 2007,
Kapitel 8, Die vier Blickfelder der Achtsamkeit, Die Kraft der
Achtsamkeit, S. 148f
(50)
Ebenda, Kapitel 12, Tiefe Einsicht, Upacara-Samadhi – unmittelbarer Nachbar des Jhana, S. 244f
(51)
Ayya Khema, Die Kunst des Loslassens, Der Weg der
meditativen Vertiefungen, Jhana Verlag, 2007
(52)
Ebenda,
Die achte und neunte meditative Vertiefung, S. 181ff