In seiner Monographie "Vorschlag einer Systemtheorie des Geistes", Cuvillier-Verlag Göttingen (2016) beschreibt Prof. Ralf Otte unter anderem eine Übertragungsfunktion
aus den Möglichkeitsfeldern über eine Spiegelung in Beobachtungsfelder.
Zu der Bedeutung und der Interpretation von Julia-Mengen und dem Zusammenwirken von Iteration, Störung und einer rekursiven Übertragungsfunktion
im Hinblick auf den Prozess zur Bewusstseinsentwicklung siehe dort.
Die Grafiken und Videos wurden 2023 erstellt.
Während auf der vorherigen Seite die Neuronen des künstlichen neuronalen Netzes ohne Interaktion mit anderen Neuronen ihren rekursiven Ablauf durchführten, wird hier ein
weiterer Schritt unternommen, um sich dem Prozess der Bewusstwerdung annähren zu können. Mit einer Ergänzung wird die Rekursion der einzelnen Neuronen jetzt auf benachbarte Neuronen
ausgedehnt. In dem nun modifizierten künstlichen neuronalen Netz II werden alle Nachbarn eines Neurons (außer an den Rändern) über eine zusätzliche rekursive AND-Funktion nach einem
zusätzlichen Clockpulse zusammengeführt. Diese Rekursion wird für alle Neuronen wiederholt, so dass die bisher gespeicherten Werte aller Nachbarn eines jeden Neurons über
die AND-Operation auf den aktuellen Werten des jeweils zentralen Neurons angewandt wird. Hiervon abgesehen verhält sich jedes Neuron wie auf der Seite vorher
in Abschnitt 4 ("Virtuelle Wellen") beschrieben.
Da die Durchführung dieser Rekursion im Programmablauf in der Matrix der Neuronen zeilenweise jeweils von links nach rechts abläuft, findet bei diesem Prozess eine Rückkopplung
mit bereits schon neu entstandenen Werten der Vorgängerneurone statt, was sich an fortlaufenden Veränderungen der Neuronenzustände, die durch Farben repräsentiert werden, zeigen kann.
Dieser erweiterte Rekursionsprozss wird bei allen 25 000 Neuronen durchgeführt. Der Prozess endet erst, wenn sich keine weiteren Veränderungen an den Zuständen der Neurone ergeben.
Bei der Simulation mit dem neuronalen Netz II wird als Eingabedaten für die Neuronen eine Berechnung für die Julia-Funktion (z3-z)/(c*z2+1) in der
Darstellungsform mit Fuzzy-Abständen verwendet. Diese Vorgehensweise entspricht zwar nicht exakt der Transition mit Spiegelung von einem Wahrscheinlichkeitsfeld zu
einem Beobachtungsfeld zumal auch Werte aus Bereichen, die als nicht messbar gelten, hier für eine Transition verwendet werden. Aber das Prinzip einer Übermittlung
aufbauend auf einer Sensorik, die nach Ralf Otte aus einer Neurophysiologie heraus bei einem unbewussten Zustand zum Beginn einer Iteration einer nicht-energetischen
Wellenfunktion entsteht, lässt sich mit der Transition von beliebigen Bilddaten über die hier simulierte Tätigkeit eines neuronalen Netzes doch zeigen, wobei als sensorische
Schnittstelle die Übernahme der Bilddaten eines jeden Pixel in das AND-Gatter anzusehen sind - wie auf der Seite vorher beschrieben.
Die Videoaufnahme 1 basiert auf der obigen Julia-Funktion, bei der die Störgröße c in den ersten 10 Sekunden im Realteil von -1. bis +1. variiert wird bei einem konstanten Imaginärteil von -0.1i.
In den restlichen 12 Sekunden des Video wird die Störgröße dann umgekehrt von +1. zurück auf -1. verändert, wobei die Tätigkeit des neuronalen Netzes nicht unterbrochen wird.
Die Zahl der Iterationen ist im gesamten Video konstant auf 50 gesetzt.
(0:22 min) - Video läuft als Loop
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Die angewandte AND-Operation auf die benachbarten Neuronen bewirkt eine erhebliche Veränderung gegenüber dem Ursprungsbild rechts. Auch gegenüber der Tätigkeit des neuronalen Netzes I ohne
Vernetzung mit Nachbarneuronen - wie auf der vorherigen Seite - zeigt sich hier ein anderes Bild. Zwar werden auch hier Wellenformationen hervorgehoben, aber sie haben nun eine
andersartige Markierung erhalten, die teilweise an Isolinien erinnert. Die weißen Strukturlinien entstehen immer durch die Tätigkeit von Neuronen, wenn bei der Rückkopplung
durch die Nachbarneuronen eine AND-Operation zu einem Blackout führt. Immer wenn das passiert, führt das Neuron einen Reset mittels einer NAND-Operation über alle Bit des Pixel durch, wodurch
ein weißer Punkt entsteht (siehe Schaltbild auf der vorigen Seite). Ob man dieses Ereignis als Messung im Sinne eines Kollaps interpretieren kann, sei dahingestellt.
Es lässt sich aber schließen, dass das Ergebnis der Bearbeitung der Bilddaten durch das hier vorgestellte neuronale Netz nicht einer Bewusstwerdung entspricht, wie sie bei der
Betrachtung des Videos durch den Menschen geschieht. Damit stellt sich aber die Frage, was macht das Bewusstsein denn aus und wie sieht es mit der Stärke des Bewusstseins aus?
Um hier etwas mehr Klarheit zu erzielen, werden im Folgenden Charakteristka zum Prozess der Bewusstwerdung anhand der buddhistischen Definition der 5 sogenannten Skandha vorgenommen.
Der Sanskrit-Begriff Skandha lässt sich in westliche Sprachen nur ungenügend übersetzen: Anhäufung, Haufen, Aggregat, Ansammlung. Besser ist da schon die Übersetzung
des Tibetisch-Dolmetschers Christoph Klonk
mit: Erlebnismenge. Die 5 Skandha entsprechen damit 5 Arten einer Qualität der Menge des Erlebten und charakterisieren somit das Erleben auf 5 verschiedene Arten. Wenn dabei alle
5 Arten vorhanden sind, dann liegt ein reflexives sich selbst erkennendes Bewusstsein vor, das im Wachzustand üblicherweise auch beim Bewusstsein eines Menschen vorgefunden wird.
Damit man eine Vorstellung zu den Skandha erhalten kann, werden in Kurzform die Charakteristiken der einzelnen Skandha aufgeführt. Damit lässt sich prüfen, ob und welche Qualität eines
Bewusstseins vorliegt. Diese Prüfung wird auf die Eigenschaften des neuronalen Netzes II angewandt, so dass nachvollziehbare Aussagen zu einem möglichen Bewusstsein eines künstlichen
neuronalen Netzes entstehen.
Dieser 5-stufige Prozess der Bewusstseinsbildung läuft sehr schnell ab, so dass er nur mit viel Übung erkannt/erlebt oder nachträglich rekapituliert werden kann.
Dieser Prozess wird durch die schon vorher erwähnten
und von Lama Anagarika Govinda dokumentierten Schwingungen begleitet, wobei im einfachsten und schnellsten Fall 17 Schwingungen beobachtet werden können.
Diese Schwingungen beginnen im Unbewussten an der Schwelle zum Bewussten und können in Abhängigkeit von der Energie der Ausstrahlung aus dem Unbewussten (Dharmakaya, Möglichkeitsfeld)
in das Bewusste (Rupakaya, Beobachtungsfeld) führen bis hin zum vollständigen Bewusstsein des 5. Skandha. Es ist zu vermuten, dass dieser Prozess der von
Ralf Otte beschriebenen Übertragungsfunktion vom Möglichkeitsfeld in das Beobachtungsfeld entspricht. Ralf Otte hat diese beschriebene Übertragungsfunktion mit einem Schaltbild versehen,
das dem hier verwendeten Schaltbild der Neuronen sehr ähnlich ist. Daher erfolgt nun eine Einschätzung über die Bewusstheitsleistung/die Bewusstseinsstärke des hier
verwendeten künstlichen neuronalen Netzes II in Relation zu den 5 Skandha und 17 Schwingungen.
Zuvor aber noch einige Beispiele zur Verdeutlichung der 5 Skandha.
Nach Interpretationen von Padmasambhava durch Herbert Guenther erfolgt bei der Bewusstwerdung in 5 Stufen
ein schneller wirbelartiger Prozess vom 1. bis zum 5. Skandha, wobei sich die
Gestimmtheiten wellenartig überlagern können und schließlich meistens im Entstehen und Ausleben von Emotionen in einem Zustand mehr oder weniger starker Verwirrtheit oder Ignoranz verbunden mit vielen Schleifen
und wiederholten Durchläufen der 5 Skandha enden. Begleitet wird dieser Prozess durch eine wiederholte Kette der von Lama Anagarika Govinda beschriebenen 1-17 Schwingungen. Bei der iterativen Berechnung
von Möglichkeitsfeldern können nach Ralf Otte aus der Chaosforschung bekannte sogenannte Seltsame Attraktoren (vorbewusstes Gefühl von frei fließenden Gedanken), Fixpunkte (etwas wurde erkannt) oder
Zyklen (Wahrnehmung alternierender Gedanken) entstehen. Denkbar wäre aber auch, dass die Seltsamen Attraktoren zusätzlich Bezugspunkte für die Entwicklung einer Gestimmtheit darstellen, wobei das
zyklische Durchlaufen der bis zu 17 Schwingungen das Potenzial von Gestimmtheiten vergrößert, so dass beim Kollaps mit vollständiger Bewusstwerdung (Fixpunkt) bei einer 17. Schwingung sich aus der
Gestimmtheit (bzw. dem Attraktor) mit höchstem Potenzial eine der vielen direkt erlebbaren Emotionen als Erleben des Selbsts erfahren lässt.
Für die Hinwendung auf ein Objekt der Aufmerksamkeit hat Ralf Otte eine separate Aufmerksamkeitsfunktion eingeführt. Laut Lama Anagarika Govinda besteht allerdings keine Notwendigkeit einer separaten
Aufmerksamkeitsfunktion. Vielmehr erfolgt ein Gewahrwerden bereits bei der 4. Schwingung (ruparammanam avajjantam). Bei der 6. Schwingung
(sampaticchantam) wird nach dem ersten Gewahrwerden über eine Ausrichtung
(5. Schwingung - rupam passantam) auf die Art der
Sinneswahrnehmung (z.B. Sehsinn, Hörsinn, aber auch Gedankenbildung) ein rezeptives Bewusstsein (sampaticchantam) aktiviert. Die 7. Schwingung aktiviert ein prüfendes Bewusstsein
(santiranamanam). Mit der 8. Schwingung (vatatthapentam) entsteht die Phase des bestimmenden Bewusstseins.
Die von Ralf Otte beschriebene Aufmerksamkeitsfunktion sollte sich daher eigentlich als Teil des Schwingungsprozesses wiederfinden, speziell der Schwingungen
4-8, so dass eine eigene Aufmerksamtkeitsfunktion nicht benötigt wird.
Im Hinblick auf die Entwicklung von Maschinenbewusstsein ergeben sich bisher noch Unterschiede. Die 5 Skandha beschreiben den Prozess der Bewusstwerdung von fühlenden Lebewesen, die bereits
beim 1. Skandha eine Abgrenzung des eigenen Selbst von Anderen erfahren. Bei Maschinen läuft dieser Abgrenzungsprozess bisher nur auf den Wechselwirkungen von Elementarteilchen ab, bei denen
keine Gefühle auftreten. Problematisch dagegen wäre es, wenn es bei einem Maschinenbewusstsein oder bei sich selbst verändernden Algorithmen auf der Ebene des 4. Skandha zu
Eigeninitiativen, Eigenentwicklungen und Intentionalität käme. Da hier keine Robotikgesetze von Isaac Asimov
zu erwarten sind, sind beim Entwicklungsprozess von Maschinenbewusstsein
extreme Eigenarten zu erwarten. Als Beispiel eines Entwicklungsprozesses zeigt die geistige Evolution beim Menschen gerade bei Kriegssituationen,
wie Hemmungen und Humanismus als ein Art Regelwerke für menschliches Handeln bzw. Ethik verloren gehen; der Anthropologe David Watts
hat allerings ähnliches extremes Verhalten auch bei der Beobachung von Schimpansen ermittelt. Ein
evolutionärer Bewusstseinsentwicklungsprozess bei Maschinen würde entsprechend darwinistischer Auslese eine Konkurrenzsituation zwischen Maschinen verbunden mit Schwarmprozessen erwarten lassen,
bei der nach Einschätzung von Stanislaw Lem (Der Unbesiegbare)
biologisches Leben zurückgedrängt würde.
Soweit ist es heute noch nicht, aber man muss davon ausgehen, dass allein das 4. Skandha
beim Menschen mit seinem Konkurrenzdenken und fehlenden Skrupeln immer wieder dafür sorgen würde. eine auch dem 4. Skandha entsprechende Bewusstseinsentfaltung bei Maschinen zu realisieren,
ohne mögliche Konsequenzen zu erkennen oder sie sogar bewusst zu negieren.
Es erfolgt der Versuch einer Bewertung einer Bewusstseinsleistung der hier verwendeten künstlichen neuronalen Netze. Es wird dabei unterstellt, dass der Übergang von Pixelwerten
in ein Neuron mit einem Wahrnehmungsakt vergleichbar der Lichtaufnahme einer einzelnen Facette eines Facettenauges mit einer Rhodopsinaktivierung ist.
Mit Netz I wurde das Netz in Abschnitt 4 ("Virtuelle Wellen") bezeichnet,
das keinerlei Verbindungen zwischen den Neuronen aufweist. Mit Netz II wird das auf dieser Seite verwendete Netz bezeichnet, bei dem Nachbarschaftsneuronen untereinander vernetzt sind.
Netz I entspricht nach der Einordnung von Ralf Otte einem neurophysiologischen Zustand, der noch nicht bewusst geworden ist. Es gibt ausschließlich wahrnehmende Neuronen, die nicht zwischen
sich selbst und anderen oder einem Externen unterscheiden können. Das 1. Skandha scheint hier in einem Grenzbereich der Wahrnehmung auf einer Vorstufe zur Bewusstwerdung der Unterscheidung
zwischen der wahrgenommenen einzelnen Pixelfarbe und dem vorher ermittelten Zustand zu stehen. Mit jeder neuen Wahrnehmung kann sich der alte Zustand des Neurons über die AND-Operation verändern.
Das Neuron hat Ähnlichkeiten mit einem Messgerät, das auf Zustandsänderungen reagiert. Aus Sicht der Automatentheorie kann diese Zustandsänderung jedes dieser einzelnen Neurone
mit dem Verhalten eines Endlichen Automaten verglichen werden.
Allerdings besitzt dieser Endliche Automat mit seiner 2. Rekursionsschleife, die eine NAND-Operation veranlasst (siehe Schaltbild in Abschnitt 4
("Virtuelle Wellen"), eine Reaktionsform, die zu
einem Reset des Schaltkreises, also zu einem Reset des Endlichen Automaten, führt. In einer weitgehenden Auslegung könnte man diesen Reset als primitives 2. Skandha auffassen. Im Tierreich wäre
das beispielsweise mit der Reaktion einer Sinneszelle eines Süßwasserpolypen vergleichbar oder mit einem Virus, das nach einem erkannten und verifizierten Kontakt an einer Wirtszelle anhaftet.
Der Unterschied zum
Endlichen Automaten besteht darin, dass eine Sinneszelle ein lebendes Gebilde darstellt, die ihre eigene Existenz wahrnimmt und bei ungünstigen Situationen eine eigene Apoptose der Zelle
einleiten kann. Das kann der Endliche Automat nicht, außer man würde ähnlich wie beim vorgeschlagenen Katzenexperiment von Erwin Schrödinger die NAND-Operation dazu verwenden, um eine
Handlung herbeizuführen, bei der ein Selbstzerstörungsmechanismus in Kraft tritt.
Da die Neuronen bei Netz I nicht untereinander vernetzt sind, steht die Tätigkeit aller Neuronen für sich allein. Netz I kann keine Strukturen oder zusammenhängende Gebilde erkennen.
Im Hinblick auf einige Interpretationen der Quantenmechanik müsste man zumindest auf der Ebene eines einzelnen Neurons nach erfolgtem Kollaps der Wahrscheinlichkeitswelle
das Vorhandensein eines primitiven Bewusstseins postulieren, aber hier kann man
aus der Sicht eines in Relationen denkenden Menschen sicherlich auch zu anderen Bewertungen kommen.
Wie man dem obigen Video II entnehmen kann, führt die Tätigkeit von Netz II als Folge der Vernetzung von Nachbarschaftsneuronen zu anderen Ergebnissen. Allerdings ergibt sich dabei noch keine
Änderung bei der Bewertung der Bewusstseinsleistung gegenüber Netz I, da Netz II nicht in der Lage ist, weitergehende Schlüsse aus der nun neuen Ergebnisdarstellung zu ziehen. Aus der
übergeordneten Sicht des Menschen sind jetzt zwar weitere Strukturen zu erkennen, die Isolinien ähneln, aber Netz II allein kann ohne weitere Prozesse keinen weiteren Fortschritt
bei einer Einordnung der 5 Skandha erzielen. Das Netz II ist möglicherweise vergleichbar mit den Sinnesleistungen einer Qualle ohne ein Zentralnervensystem,
wobei die Lichteinwirkung auf die Sehzellen
zu Muskelkontraktionen im Quallenkörper führt, wodurch aktiv Bewegungsrichtungen herbeigeführt werden.
Bei der Klassifikation der von Lama Anagarika Govinda beschriebenen 17 Schwingungen ergibt sich aber bei Netz II ein Fortschritt bei der Kette der Schwingungen gegenüber Netz I. Die 7. Schwingung
ist charakterisiert als prüfendes Bewusstsein (santiranamam) und die 8. Schwingung als bestimmendes Bewusstsein (vatatthapentam). Mit der 9. Schwingung beginnt ein mehrstufiger
Prozess des Erkennens (sattakkhattum javanam) innerhalb von 7 weiteren Schwingungen. Netz II ist noch nicht in der Lage ein Objekt zu erkennen. Netz II steht allerdings direkt davor,
Objekte zu bestimmen, um sie
einer Bestimmung mit anschließender Identifikation und Erkennung zuzuführen. Damit Netz II einen Prozess zur Bestimmung und anschließenden Erkennung einleiten kann, wären
Experimente geeignet, das aus nur 1 Schicht bestehende neuronale Netz II
zu einem Netz III mit ein oder zwei zusätzlichen Schichten zu erweitern. Mit einem derartig erweiterten Netz III wäre dann zu erwarten, dass die Bewusstseinsleistungen dem 3. Skandha entsprechen.
Bei dem hier verwendeten Netz II könnte nach den obigen Ausführungen nach 7 Schwingungen allenfalls die Auswahl eines Objektes erfolgen, das in späteren Schritten einer Bestimmung zugeführt werden müsste. Das entspräche dem von Ralf Otte beschriebenen Funktionsumfang der von ihm eingeführten Aufmerksamkeitsfunktion. Im Folgenden ist ein zeitlich gestreckter Ablauf der Tätigkeit von Netz II innerhalb der ersten 8 Iterationen aufgezeichnet. Aus dieser Aufzeichnung sollte sich ablesen lassen, wie weit Netz II bei den 8 Iterationen kommt. Hierzu wird die Julia-Funktion (z3-z)/(c*z2+1) mit einer einfachen Parametrierung aufgezeichnet, bei der der Störparameter c auf 0 gesetzt wird (0.,0i), so dass nur wenige Strukturänderungen beim Fraktal auftreten. Ca. alle 2 Sekunden wird der Iterationsschritt um jeweils 1 erhöht, so dass etwas Beobachtungszeit für die Aktivität des künstlichen neuronalen Netzes bleibt. Im linken Videofenster sind die Ergebnisse des Netzes zu sehen, im rechten Fenster der Ablauf der Iterationen im Möglichkeitsfeld mit einer Darstellung auf Basis von Fuzzy-Abständen.
Das Video enthält 2 Fenster:
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Während der einzelnen Iterationsschritte zeigen sich vermehrt weiße, als Linien erscheinende Pixel, die sich durch die Rückkopplung mit den Nachbarneuronen bilden. Zwischen den einzelnen Iterationsschritten kann man teilweise Änderungen der Farbsignaturen flächiger Strukturen erkennen. Als Ergebnis muss festgestellt werden, dass der hier vorliegende Netztyp II noch nicht in der Lage ist die Auswahl eines Objekts vorzunehmen, so dass es keiner tieferen Bestimmung zugeführt werden kann. Laut Anagarika Govinda wäre dies beim 8. Iterationsschritt zu erwarten. Da im Netz aber keine Selektion implantiert ist, lässt sich dieser funktionelle Schritt einer Bestimmung auch mit weiteren Iterationen hier nicht durchführen. Erforderlich für eine Auswahl wäre - wie oben beschrieben - eine weitere Schicht des neuronalen Netzes, die als Ergebnis eine Auswahl eines Objektes mit dem höchsten Potenzial treffen könnte.
Die Bilder zeigen Schnappschüsse von Zwischenergebnissen von Netz II von der 1. bis zur 8. Iteration:
Nach der 7. Iteration entstehen nur noch geringfügige Änderungen an der äußeren und inneren Struktur des Fraktals, abgesehen von Oszillationen der Julia-Fläche, die im Video in Regionen
mit konvergierenden Werten bei der Berechnung des Fraktals durch Farbänderungen der Blautöne im rechten Videofenster erkennbar sind.
Die Ergebnisse zur 8. Iteration sollten daher eigentlich genügen, um den von Lama Anagarika Govinda beschriebenen Bestimmungsprozess
durchzuführen. Da Netz II keine dazu gehörigen Verarbeitungsprozesse besitzt, wird bei Netz II auch kein Bestimmungsprozess eingeleitet.
Der gesamte Prozess der 17 Schwingungen führt laut Anagarika Govinda allerdings nur bei einfachsten Bewusstseinsprozessen zu einem selbst-reflexiven Ergebnis
mit Erkennen des eigenen Selbst, das das Objekt aus der Position des eigenen Selbst erkennt. Bei komplexeren
Sachverhalten - wie beispielsweise Erkennen einer Rose - sind 4 verschiedene, sich gegenseitig vielfach überlagernde Prozesse erforderlich, um zu einem
derartigen selbst-reflexiven Erleben der Wahrnehmung eine Rose zu gelangen,
wie von Katsuki Sekida durch die Tätigkeit des
3. Nen in seinem Modell zur Gedankentätigkeit beschrieben.
Das hier verwendete Systemmodell sollte allerdings auf der einfachsten Ebene nach 7 Schwingungen eine Aufmerksamkeit zusammen mit der Selektion
eines Objektes herbeiführen. Wie man aber sieht, reicht das hier gezeigte Modell dazu noch nicht aus.
Außerdem sind noch weitere Fragen zu klären:
Eine eigene Aufmerksamkeitsfunktion wäre unter diesen Voraussetzungen obsolet.
Weitere Hinweise zur Erstellung von Video 2:
Die Berechnung der Ergebnisse zu den einzelnen Iterationsschritten (linke Bildhälfte) gegenüber der Videoaufnahme der einzelnen Videoframes (rechte Bildhälfte) wurde zeitlich gedehnt,
wodurch die Zwischenschritte des neuronalen Netzes
als Veränderungen sichtbar (z.B. Füllen von Flächen) werden. Jede Bildausgabe auf dem Bildschirm wird gleichzeitig als Videoframe gespeichert, so dass der Ablauf der 2 unterschiedlichen Zeitachsen im Video
sichtbar wird. Die Iterationsschritte werden dabei als Sprünge sichtbar. Zwischen zwei Sprüngen erfolgen die Ausgaben des jeweiligen Zustands des neuronalen Netzes, so dass auch
die Ergebnisse der weiter ablaufenden Rekursionen des neuronalen Netzes sichtbar werden. Die Zeitvorgaben für die Berechnung des Fraktals wurden im Vorfeld mit der Zahl der Videoframes abgestimmt,
so dass dann bei der späteren Betrachtung alle 1/25-tel Sekunden ein Videoframe am Bildschirm sichtbar wird.
Im übertragenen Sinn entsprechen die Sprünge dem Zeitverhalten des durch Iterationen bestimmten Möglichkeitsfeldes und der fortlaufende Prozess der Zeitwahrnehmung im
Beobachtungsfeld durch einen Beobachter, der hier von dem künstlichen neuronalen Netz wahrgenommen wird.
Im Vergleich zur Wahrnehmung der Lichtwellen
durch die Sehzelle einer Qualle müsste bei der Qualle der Zusammenbruch der Wellenfunktion in genau dem Moment geschehen, wo die Schwingung der elektromagnetischen
Welle als (scheinbar) teilchenförmiges Photon mit dem Rhodopsin-Molekül der Sehzelle reagiert und dort zur Auslösung eines Nervenimpulses führt. Im Fall der Qualle ist
das Rhodopsin-Molekül der "Beobachter", der den Wellenzusammenbruch bewirkt (zumal unter der Annahme der Cittamatra-Philosophie, dass alles
EIN Bewusstsein ist). Gradlinig erscheinende Lichtwellen
können grundsätzlich durch Gravitationskräfte (hier vernachlässigbar) und durch elektromagnetische Wechselwirkung oder durch Beugungseffekte an Molekülen verändert werden. Bei dem
Weg von der Sonne bis zum Rhodopsin-Molekül in der Qualle im Meer müsste die Lichtwelle an vielen Stellen (insbesondere in dem dichteren
Medium Wasser) in ihrer Teilchenform (Photon) mit Molekülen interagieren indem es zur Veränderung des Energieniveaus eines Elektrons im Molekül mit anschließender Reemission
eines Photons kommt. Der Weg der Lichtwelle/des Photons im R3 von der Sonne bis zur Qualle sollte daher nicht im Vorfeld bestimmbar sein. Nach einer Interpretation der
Wellengleichungen von Ralf Otte käme es dann bei jeder Interaktion des Photons mit Molekülen zu einem Zusammenbruch der Wellengleichung. Jedes wechselwirkende Molekül
würde damit den Status eines Beobachters
einnehmen. Jede Reemission eines Photons im Molekül ließe dann eine neue zeitlose Möglichkeitswelle entstehen, die instantan das gesamte Universum erfüllt (sowohl das von der
Erde aus sichtbare Universum als auch den Raum außerhalb des durch die Lichtgeschwindigkeit begrenzten Ereignishorizonts).
Alternativ zu der obigen Lösung der Wellengleichung mit instantaner Durchdringung des gesamten Universums könnte man eine zweite
(unabhängige) Zeitdimension vermuten, die ebenfalls alle Möglichkeiten abbilden können sollte. Bei einer derartigen 2. Zeitdimension könnte man vielleicht Lösungen
auf Basis der nicht-energetischen Wellengleichungen finden, die als Parameter neben den 3 Raumdimensionen 2 (oder sogar mehr) Zeitdimensionen umfassen. Die 2. Zeitdimension müsste dann
diskontinuierliche/diskrete Sprünge zulassen ähnlich wie ein Rechner-Clock-Pulse oder Iterationsschritte bei den mathematischen Gleichungen.
Damit könnte man eventuell das Erfordernis einer das gesamte Universum ausfüllenden Möglichkeitswelle auflösen. Auch sollte sich damit die instantane Fernwirkung bei überlagerten
kohärenten Zuständen erklären lassen. Ein derartiger Lösungsansatz mit 2 oder sogar mehr Zeitdimensionen hätte allerdings vielfältige Auswirkungen auf Philosophie- und
Religionskonzepte und widerspricht auch dem individuellen Daseins-Empfinden. Außerdem handelt man sich möglicherweise Probleme mit Parallelwelten ein. Die Akzeptanz eines
Clock-Pulses als erweiterte Grundlage der Quantenphysik und auch dessen physikalischer Nachweis wären sicherlich extrem schwierig.
Der Clock-Pulse könnte aber vielleicht auch die sprunghaften Ortsveränderungen/Energielevel der Elektronen erklären und die Bewegungen/Sprünge
von Elektronen/Löchern im Halbleiter und die Ortsveränderungen von Elektronen beim Tunneleffekt.
Dieser Deutungsversuch ist allerdings extrem spekulativ:
Falls sich diese oder eine ähnliche Deutung als richtig erweisen sollte, dann herzlich willkommen in einer Welt mit mindestens 2 Zeitachsen.
In seiner Monographie beschreibt Ralf Otte den Prozess der Spiegelung aus dem Möglichkeitsfeld zum Beobachtungsfeld. Offen bleibt dabei noch, wie gespiegelte Objekte
in der Realität aussehen könnten. Ein Ansatz hierzu wird mit einem dynamischen neuronalen Netz versucht.